Lorazepam Injektionslösung (Tavor® pro injectione): Chargenrückruf wegen möglicher Verunreinigung mit Glassplittern
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft warnt in einer Mitteilung vor der Verwendung der Injektionslösung von Lorazepam (Tavor®). Obwohl in der hausärztlichen Praxis vermutlich nicht allzu oft verwendet, sende ich Ihnen den Wortlaut der Nachricht und hänge den Rote-Hand-Brief des Herstellers an.
„Lorazepam Injektionslösung (Tavor® pro injectione) 2 mg Injektionslösung ist zugelassen zur
· Beruhigung (Basissedierung) vor und während operativer und diagnostischer Eingriffe
· Behandlungseinleitung schwerer neurotischer Angstsymptomatik und ausgeprägter Phobien
· adjuvanten kurzfristigen Behandlung schwerer Angst- und Erregungszustände bei Psychosen und Depressionen
· Behandlung des Status epilepticus aufgrund verschiedenartiger fokaler oder generalisierter Anfallstypen.
Der Hersteller teilt in einem Rote-Hand-Brief mit, dass bei einer Überprüfung im Werk in einzelnen Ampullen Tavor® pro injectione 2 mg Glassplitter gefunden wurden. Die Auslieferung wurde daraufhin gestoppt. Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass Glassplitter in einigen, bereits im Markt befindlichen Ampullen vorhanden sind, ruft die Firma Pfizer als Vorsichtsmaßnahme die Chargen 2003, 2004 und 2005 der Tavor® pro injectione 2 mg Ampullen zurück und warnt vor der derzeitigen Verwendung.
Dieser Sachverhalt führt zu einer vorübergehenden Lieferunfähigkeit. Der in Tavor® pro injectione 2 mg enthaltene Wirkstoff Lorazepam ist in parenteraler Form auf dem deutschen Markt von keinem anderen Anbieter erhältlich. Für mögliche therapeutische Alternativen kann man sich an das Medizinische Informationszentrum von Pfizer wenden (Telefon 030 550055-51000 bzw. Fax 030 550054-10000)“.
Herzliche Grüße
Michael M. Kochen
Prof. Dr. med. Michael M. Kochen, MPH, FRCGP
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