Mehr Interaktion, mehr Begegnung: Rückblick auf den Bundesfortbildungskongress Allgemeinmedizin in Berlin

16. Juni 2025

Vier Personen posieren vor großen, beleuchteten Buchstaben "#BAM" bei einem festlichen Event mit blauen Luftballons.

Was für intensive zwei Tage für die Allgemeinmedizin Mitte: Am 13. und 14. Juni 2025 fand in Berlin-Neukölln zum zweiten Mal der Bundesfortbildungskongress Allgemeinmedizin – kurz BAM – statt: als ein Ort des Lernens, ein Ort der Begegnung, ein Ort für eine neue Generation hausärztlicher Fortbildung. Ausgerichtet wird der Kongress vom Institut für Hausärztliche Fortbildung (IHF) in Kooperation mit dem Hausärztinnen- und Hausärzteverband und der DEGAM.

Mit diesem Fortbildungsangebot für das gesamte Praxis-Team haben wir erneut gezeigt: Fortbildung in der Medizin geht auch anders - ohne Hierarchien, ohne Frontalunterricht, ohne endlose Grußworte - auch ohne Pharma-Sponsoring. Stattdessen ist der BAM vor allem eins: offen fürs ganze Praxis-Team (viele MFA und PCM waren dabei), didaktisch innovativ, einladend, diskursiv, lebhaft.

Und gibt es auch Evidenz? Natürlich. Updates und Sessions zu verschiedenen Leitlinien haben den Kern des Programms ausgemacht. Autorinnen und Autoren berichten von ihrer Arbeit, auch vom gemeinsamen Ringen um die beste Evidenz.

Neue Formate, viel Interaktion

Auch bei den Formaten gab es viel Neues zu entdecken:

  • Blind Dates & Roasts: Talkformate mit Überraschungseffekt
  • Activity Stage: Sono, Rücken, Knie – Hands-On-Einheiten für alle
  • Open Spaces: Talkbühnen mit Witz und Evidenz
  • Podcasts: Live und mit Ecken und Kanten
  • Live HÄPPI: Alltagsszenen mit Schauspiel – zum Lernen und Lachen
  • Sundowner & Party, Networking & Fun für alle

Das Konzept „mehr Sessions, mehr Bühne, mehr Beteiligung“ ist bereits im vergangenen Jahr aufgegangen. In diesem Jahr konnte sich der BAM noch mal deutlich steigern: Es gab doppelt so viele Sessions und doppelt so viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Gerade viele junge Menschen fühlen sich von den interaktiven Formaten angesprochen – und sind zahlreich nach Berlin gekommen, um sich gemeinsam fortzubilden.

Politisch denken und diskutieren

Politisch spannend wurde es am Abend des ersten Kongresstages. Bei unserer Podiumsdiskussion drehte sich alles um die Frage: Verbindliches Primärarztsystem – (Wie) Kriegen die Praxen das überhaupt hin?

Das Thema könnte aktueller kaum sein: Politik, Verbände, Selbstverwaltung – alle diskutieren über mögliche Chancen, Herausforderungen und Perspektiven. Auf dem Podium beim BAM kamen immer wieder auch diejenigen zu Wort, die Primärarztsystem letztlich in die Tat umsetzen müssen: Die Hausärztinnen und Hausärzte mit ihren Praxisteams. Ihren Erfahrungen, Fragen und Anregungen haben sich in einer lebendigen Fishbowl-Diskussion unter anderem DEGAM-Präsident Prof. Martin Scherer und die beiden Bundesvorsitzenden des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Markus Beier, gestellt.

Die wissenschaftliche Leitung des Kongresses haben übernommen: Dr. Sandra Blumenthal (Mitglied im DEGAM-Präsidium), Ruben Bernau (Vorstand Institut für Hausärztliche Fortbildung) und Prof. Dr. Christoph Heintze (Universitätsmedizin Berlin – Charité).

Mehr erfahren: www.bam-kongress.de

Zurück