Neuer Schwerpunkt für "Das leere Sprechzimmer" für 2024: biografische Spurensuche zu Opfern und Tätern in Würzburg
Mit dem „leeren Sprechzimmer“ hat die DEGAM 2020 einen Erinnerungsort geschaffen, um der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken, die als jüdische Ärztinnen und Ärzte verdrängt, verfolgt und ermordet wurden. Jedes Jahr widmet sich das Projekt im Rahmen des DEGAM-Kongresses mit Workshops und einem eigenen Ausstellungsraum einem anderen Schwerpunkt.
Als Schwerpunkt für das Projekt wurde in diesem Jahr die Zusammenarbeit mit Studierenden der Julius-Maximilians-Universität (JMU) gesetzt: Im Sommersemester 2024 haben sich Medizinstudierende im Wahlfach „Reflective Practitioner“ intensiv mit Opfern und Tätern, die in Würzburg gelebt und gearbeitet haben, beschäftigt.
Auf Spurensuche in Würzburg
Im Seminar setzten sich die Studierenden anhand von Biografien mit der Situation jüdischer Ärztinnen und Ärzte ab 1933 auseinander, bekamen aber auch Einblicke in die medizinische Ideologien des Nationalsozialismus. Eine Stadtführung ergänzte die biografische Spurensuche in Würzburg. Neben der Historie befasste sich das Seminar mit Grundsatzfragen, die die angehenden Ärztinnen und Ärzte im Beruf auch heute noch beschäftigen.
Das Feedback der Studierenden war ausgesprochen positiv. Das Wahlfach soll zukünftig einmal im Jahr angeboten werden.
Film-Premiere beim Kongress in Würzburg
Das Seminar wurde in enger Kooperation zwischen dem Institut für Allgemeinmedizin, dem Institut für Geschichte der Medizin sowie der DEGAM entwickelt und auch filmisch begleitet. Die Premiere des entstandenen Films wird beim DEGAM-Kongress (26. bis 28. September 2024) in Würzburg sein.
Mehr Infos auf der Website der Universität Würzburg.