Rückblick DEGAM-Jahreskongress 2022
Auch in diesem Jahr wurde der „Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin“, den die DEGAM jährlich ausrichtet, zu einem großen Familientreffen der evidenzbasierten Allgemeinmedizin: Mehr als 300 Kongressbeiträge, rund 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer und zahlreiche Möglichkeiten zum kollegialen Austausch spiegelten die Bandbreite der modernen Allgemeinmedizin, von neuen Forschungsergebnissen über die Aus- und Weiterbildung bis hin zu Best Practice-Beispielen zur hausärztlichen Versorgung. Der DEGAM-Jahreskongress versteht sich grundsätzlich als Kongress, der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit praktisch tätigen Hausärztinnen und Hausärzten zusammenbringt. Viele positive Stimmen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern zeigten, dass dieses Konzept auch in diesem Jahr sehr gut aufgegangen ist.
Patientenzentrierte Versorgung
Der Kongress fand vom 15. bis 17. September 2022 am universitären Standort Greifswald statt. Die Programmplanung, die Kongresspräsident Prof. Dr. med. Jean-François Chenot, MPH (Direktor der Abteilung Allgemeinmedizin, Universitätsmedizin Greifswald) mit seinem Team übernommen hatte, stand unter dem Motto: „Patientenzentrierte Versorgung – die Hausarztpraxis im Zentrum der Versorgung“. „Die Patientenbeteiligung ist zentral wichtig für die Hausarzt- und eigentlich für jede Art von Medizin – und damit einer der Schwerpunkte unseres Kongresses“, erklärte Chenot. So umfasste das Programm zahlreiche Beiträge, die sich mit Strategien zur stärkeren Berücksichtigung von Patientenbedürfnissen sowie dem Ausbau von Gesundheitswissen und Partizipativer Entscheidungsfindung befassten.
Schwerpunkte Digitalisierung, Leitlinienarbeit und Klimaschutz
Weitere Schwerpunkte waren Digitalisierung, Leitlinienarbeit und Klimaschutz. „Mit dem Programm wollen wir die großen Herausforderungen in der Allgemeinmedizin adressieren: Wir werden in den nächsten Jahren mit weniger personellen Ressourcen mehr und vor allem komplexer kranke Menschen in der hausärztlichen Praxis versorgen. Für dieses Spannungsfeld müssen wir kluge Lösungen entwickeln, zum Beispiel mit guten und individuell nutzbaren digitalen Strategien“, sagte Chenot. Dazu gehören auch Leitlinien für die Allgemeinmedizin, zu denen in Greifswald ebenfalls neue Entwicklungen vorgestellt wurden.
Auch zum Thema „Klimaschutz und Gesundheit“ gab es zahlreiche Workshops und Beiträge. Dazu passt auch, dass der Kongress in diesem Jahr erstmalig mit dem „atmosfair“-Siegel als klimafreundliche Veranstaltung durchgeführt wurde.