Prof. Martin Scherer neuer DEGAM-Präsident
Über 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – darunter gut 100 Studierende – kamen in Erlangen zum 53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin zusammen. Inhaltlich rückte dabei die Frage nach der ärztlichen Professionalität in den Mittelpunkt, insbesondere wie hausärztliche Arbeit zwischen Patientenwohl und Ansprüchen der Gesellschaft bestmöglich gelingen kann. Dabei wurde von der DEGAM erneut betont, wie wichtig die Einrichtung eines Primärarztsystems für die gesundheitliche Versorgung in Deutschland ist. Die turnusmäßigen Wahlen im Rahmen der Mitgliederversammlung brachten ein Präsidium mit vielen neuen Gesichtern und Prof. Martin Scherer als Präsidenten hervor.
Drei Keynote Lectures sowie eine Podiumsdiskussion zu „Gesundheitssysteme im Wandel“ begeisterten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer besonders. Doch bei rund 300 eingereichten Abstracts war es vor allem die Vielfältigkeit des Programms, die den Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin wieder einmal auszeichnete. Dabei wurden nicht nur aktuelle Forschungsergebnisse diskutiert, sondern auch gesamtgesellschaftliche Themen wie der Klimawandel und die Digitalisierung in den Blick genommen.
Am ersten Kongresstag fanden turnusgemäß Neuwahlen zum Präsidium statt. Prof. Erika Baum trat nach drei Jahren auf eigenen Wunsch nicht erneut als Präsidentin an. An ihrer Stelle kandidierte Prof. Martin Scherer aus Hamburg als Präsident, der mit großer Mehrheit von der Mitgliederversammlung gewählt wurde. An seiner Seite stehen Prof. Eva Hummers aus Göttingen, die als Vizepräsidentin im Amt bestätigt wurde, sowie als weiterer Vizepräsident Prof. Antonius Schneider von der TU München. Prof. Erika Baum (Biebertal) ist ab sofort Schatzmeisterin, Prof. Anne Simmenroth (Würzburg) bleibt Schriftführerin. Dr. Leonor Heinz (Berlin) und Dr. Ralf Jendyk (Münster) komplettieren als Beisitzer das Geschäftsführende Präsidium.
„Ich freue mich, dass wir ein junges und schlagkräftiges Team beisammen haben, um die Ziele der DEGAM voranzubringen. In meiner Amtszeit möchte ich unserer Fachgesellschaft eine Stimme in der Gesellschaft geben und Antworten auf die Fragen zur hausärztlichen Versorgung der Zukunft finden. Hier sehe ich zum Beispiel die Themen Digitalisierung und Klimawandel als besonders drängend an“, umreißt Martin Scherer die Schwerpunkte der kommenden drei Jahre.
Auf dem Kongress hat die DEGAM drei Preise für die besten Poster verliehen. Der erste Preis geht an eine Arbeitsgruppe (Marburg u.a.) zum Thema „arriba-PTT: Praxistest einer patientenorientierten Absetz-Strategie zur Reduktion der Überversorgung mit PPI“. Den zweiten Preis erhält eine Arbeitsgruppe aus Mainz mit dem Thema „Rezeptfreie Medikamente – Nutzung, Einstellung und Zuschreibung durch hausärztliche Patienten“. Über den dritten Preis freut sich eine Arbeitsgruppe (Dresden u.a.) mit dem Thema „Adhärenz und Akzeptanz einer hausärztlichen Telemedizin-Anwendung durch multimorbide Patienten über 65 Jahre“.
Eine Übersicht über das gesamte Präsidium inklusive der ebenfalls neu gewählten Sektionssprecherinnen und Sektionssprecher finden Sie auf der Website der DEGAM. Der nächste DEGAM-Kongress findet – integriert in die WONCA Europe Conference 2020 – vom 24. bis 27. Juni 2020 in Berlin statt.
Pressekontakt:
Dr. Philipp Leson, Pressesprecher / stv. Geschäftsführer
DEGAM-Bundesgeschäftsstelle, Friedrichstr. 88 in 10117 Berlin
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