"Von der Wissenschaft in den hausärztlichen Alltag"

19. September 2017

Der 51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin rückt eine wesentliche Frage in den Mittelpunkt: Steht der Mensch eigentlich im Mittelpunkt des hausärztlichen Handelns? Die Beiträge des Kongresses – darunter auch vier hochkarätige Keynote Lectures – wollen aufzeigen, wie der Spagat zwischen wissenschaftlichem Anspruch und hausärztlichem Alltag gelingt.

Als wissenschaftliche Fachgesellschaft der Hausärztinnen und Hausärzte ist eine der Hauptaufgaben der DEGAM der Transfer allgemeinmedizinscher Forschung in den hausärztlichen Alltag. Der 51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin formuliert daher folgende Fragestellung: „Der Mensch im Mittelpunkt? Hausärztliches Handeln zwischen Ansprüchen und Alltag“.

Ausgehend hiervon ist es wichtig zu betonen, dass dem Hausarzt im Gesundheitssystem die Rolle des Primärversorgers, des ersten Ansprechpartners für die Patientinnen und Patienten zukommt und – damit das System funktioniert – auch zukommen muss. Hausärztinnen und Hausärzte sind verantwortliche Koordinatoren, die langfristig den Überblick über alle Versorgungsebenen behalten.

Bereits in ihren 2012 veröffentlichten Zukunftspositionen hatte die DEGAM formuliert: „Im Zentrum hausärztlicher Tätigkeit steht die langfristige vertrauensvolle Arzt-Patient-Beziehung“ (Position Nr. 9). Dieser Rolle wollen wir uns vergewissern und gleichzeitig das evidenzbasierte hausärztliche Handeln im Alltag hinterfragen.

Gleichzeitig stellt die DEGAM fest, dass diese besondere Rolle des Hausarztes einem stetigen Wandel unterzogen ist. Neue Generationen an Hausärzten definieren auch den hausärztlichen Alltag immer wieder neu. Mit ihren Vorschlägen zum Masterplan Medizinstudium 2020 und der Unterstützung bei der Etablierung der Kompetenzzentren Weiterbildung Allgemeinmedizin hat die DEGAM einen wichtigen Beitrag für die Weiterentwicklung zu einer modernen Hausarztmedizin geleistet. Wissenschaftliche Erkenntnisse fließen hier unmittelbar ein.

Ein wissenschaftlicher Kongress soll immer auch einen Blick über den eigenen Tellerrand ermöglichen. Erstmals begrüßt die DEGAM in Düsseldorf mit der Universität Maastricht eine internationale Gastuniversität: Prof. Dr. Job FM Metsemakers hält eine Keynote Lecture zum Thema „Yes we care – for patients, families, communities, and ourselves“ und Prof. Dr. André Knottnerus thematisiert in seiner Keynote Lecture den oben genannten Spagat: „Where patient care and research come together“. Darüber hinaus halten emirit. Prof. Dr. Heinz-Harald
Abholz („Der Mensch im Mittelpunkt? – Der gesuchte Weg zwischen Ärztlicher Expertise und Leitlinie“) sowie Prof. Dr. Henriette Herwig („Der Hausarzt als ohnmächtiger Heiland in Franz Kafkas Erzählung ,Ein Landarzt’“) – beide Universität Düsseldorf – eine Keynote Lecture.

Ein weiteres Hauptthema des Kongresses ist die Familienmedizin. Der 4. Kongress „Familienmedizin in der hausärztlichen Versorgung der Zukunft“ ist erstmalig in den Hauptkongress integriert. Auch hiermit greift die DEGAM eine ihrer Zukunftspositionen erneut auf: „Familienmedizin ist eine wichtige Aufgabe in der hausärztlichen Versorgung“ (Position Nr. 5).
Veranstaltungsort des Kongresses ist die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Die DEGAM rechnet mit rund 800 Besucherinnen und Besuchern.

Pressekontakt:

Dr. Philipp Leson, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
DEGAM-Bundesgeschäftsstelle, Friedrichstr. 133 in 10117 Berlin
Telefon: 030 – 20 966 98 00; E-Mail: leson@degam.de

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