Sektions-Rundschreiben Juli 2011

Liebe KollegInnen der DEGAM-Sektion Fortbildung,

hiermit möchte ich Sie/euch herzlich zur nächsten Sitzung der Fortbildungs-Sektion beim DEGAM-Kongress in Salzburg einladen. Das Treffen wird am Donnerstag 22.9.2011 von 16.00 bis 17.30 Uhr  im Hörsaal 102 der "Paris Lodron Universität Salzburg" stattfinden.

Wir wollen uns mit dem Thema Hospitation beschäftigen.

Einige Mitglieder unserer und anderer Sektionen haben sich dazu bereits Gedanken gemacht - ich hänge entsprechende Vorlagen von Hans-Michael Mühlenfeld und von Armin Mainz dieser Einladungs-Mail an.

Manfred Lohnstein aus Augsburg, ebenfalls Mitglied unserer Sektion, formulierte zum Thema Folgendes:
Hospitationen: Darunter verstehe ich eintägige Praxisbesuche unter Gleichen "Peers".

Besondere Bedingungen sind meines Erachtens nicht erforderlich, außer der Bereitschaft zur Kommunikation. Der Hospitierende lernt wesentlich durch Zuhören und Zuschauen.

Wir sollten eine Liste von Hospitationspraxen bundesweit erstellen, wobei dafür nur drei Voraussetzungen erfüllt sein sollten:

1. Mitgliedschaft in der DEGAM

2. Weiterbildungsbefugnis für Allgemeinmedizin durch die zuständige Ärztekammer

3. Erklärung, dass am Hospitationstag Zeit für ein mindestens 30-minütiges interkollegiales Gespräch bereit steht.

Selbstverständlich erscheint mir, dass keine Gebühren anfallen.

Jeder der sich für die Liste der Hospitationspraxen bewirbt, soll formlos erklären, dass die drei genannten Punkte erfüllt sind. Veröffentlichung der Liste auf der DEGAM-Homepage.

Guido Schmiemann von der Sektion Qualität schlägt noch folgende Fragen vor:
"Warum wollten Sie gerade in dieser Einrichtung hospitieren"

Zusätzlich Fragen an den  Hospitanten (was wollte ich?, was habe ich erreicht?, was will ich bei mir ändern? etc.)

Ich schlage vor, dass wir das Thema für die kurzen 1,5 Stunden in Salzburg folgendermaßen eingrenzen:

1. Abgrenzung Hospitation <=> Visitation (beispielsweise im Rahmen des QM-Prozesses)

2. Feedback-Regeln für eine kollegiale Hospitation

3. Einigung über in einem Hospitations-Bogen enthaltene Fragen

4. Kriterien für eine Veröffentlichung von Hospitations-Praxen auf der DEGAM-Homepage

Ich würde mich freuen, wenn viele von Ihnen/euch nicht nur den Weg zum Kongress nach Salzburg, sondern auch zum Treffen unserer Sektion finden würden.

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Weiterhin möchte ich auf einen Workshop am Ende des DEGAM-Kongresses hinweisen: am Samstag von 13.00 bis 14.30 Uhr wird es um das Thema Rezertifizierung gehen. Wir haben ja als DEGAM eine sehr kritische Position zum weitgehend quantitativen CME-Fortbildungs-System formuliert.

In Kanada liegen seit vielen Jahren Erfahrungen über periodische Rezertifizierungen von (Haus-)Ärzten vor. Das m.E. besonders Interessante daran: es wird hier vorrangig der Prozess-Charakter des Verfahrens betont. Das Ergebnis des Prozesses bleibt, um die Motivation der Teilnehmenden nicht negativ durch extrinsische Incentives zu stören, sanktionsfrei.

Beim Salzburger Kongress wird David Klemperer von der Fachhochschule Regensburg, führendes Mitglied im Netzwerk evidenzbasierte Medizin, von seinen Kenntnissen vom kanadischen Verfahren berichten.

Jean Chenot aus Göttingen wird erzählen, wie er ein mit reichlich Sanktionen beladenes Rezertfizierungs-Verfahren in den Vereinigten Staaten erlebt hat.

Burkhard Sonntag wird berichten, wie periodische Qualitätsprüfungen in Großbritannien durchgeführt werden.

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Was in der Sektion Fortbildung im Lauf des Jahres erarbeitet wurde, können Sie/könnt ihr im anhängenden demnächst in der ZfA veröffentlichten Sektions-Bericht nachlesen.

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Schließlich möchte ich auf ein neu erarbeitetes Positions-Papier der DEGAM zum Thema Subspezialisierungen hinweisen.

Es geht darin um das Thema, wie wir uns dagegen positionieren, dass immer mehr eigentlich zur Basis der hausärztlichen Tätigkeit gehörende Themen zu Subspezialisierungen erhoben werden, für deren Ausübung evtl. sogar gesonderte Fortbildungen nachzuweisen sind.

In der Hoffnung, möglichst viele von Ihnen/euch in Salzburg zu sehen, verbleibe ich mit den besten Wünschen für einen - schöneren - Rest-Sommer

Günther Egidi
Sprecher der DEGAM-Sektion Fortbildung

Downloads
Sektionsbericht_Fortbildung_2011.pdf
Praxishospitation.pdf
Praxishospitationsfeedbackbogen.pdf