Sektions-Rundschreiben September 2012
Liebe KollegInnen,
der Rostocker DEGAM-Kongress naht. Und ich selbst möchte
a) rechtzeitig zur Sektionssitzung einladen und
b) meinen Schreibtisch vor meinem morgen beginnenden Urlaub aufräumen.
So lade ich herzlich zum nächsten Treffen der DEGAM-Sektion Fortbildung am Donnerstag 20. September 2012 von 12.30 bis 14 Uhr in der Universität Rostock Raum 124. Näheres zum Kongressprogramm und zu den Örtlichkeiten finden Sie/findet ihr hier.
Wir haben im zurückliegenden Jahr sehr viel geleistet. Entsprechend drängen sich die Themen für unser Treffen:
1. Vorschläge zur Überarbeitung der Musterfortbildungsordnung (MFO) der Bundesärztekammer.
Den Entwurf für eine Überarbeitung hänge ich dieser mail an. Immerhin heißt es in § 8 unter "Voraussetzungen der Anerkennung von Fortbildungsmaßnahmen" (1) Die Anerkennung einer Fortbildungsmaßnahme setzt voraus, dass ... 3. die Inhalte frei von wirtschaftlichen Interessen sind und Interessenkonflikte des Veranstalters und der Referenten offen gelegt werden." Bislang gibt es von DEGAM-Seite verschiedene Vorschläge zur Erweiterung des bislang von der BÄK vorgelegten Entwurfes:
a) Zwang zur Offenlegung der Finanzierung von Fortbildungen - ohne Offenlegung keine Zertifizierung
b) Definition von Sanktionen für den Fall der Nicht-Einhaltung der Kriterien der Musterfortbildungsordnung
c) Als wissenschaftliche/r Leiter/in einer Veranstaltung kann nur eine Ärztin/ein Arzt aus dem Fachgebiet der TeilnehmerInnen fungieren. Diese/r ist für die Einhaltung der Regeln zuständig. (§ 8 (3))
d) positive Diskriminierung für werbefreie CME-Fortbildungen (mehr Punkte!) - oder deutlich weitgehender
e) grundsätzlich keine Anerkennung von Firmen-gesponsorten Fortbildungen, wie es Position der American Medical Association und der Australischen Ärzteschaft ist. Die jüngsten Korruptionsfälle im Gesundheitswesen sind für eine solche weitgehende Position, wie sie auch in den Positionen 19 und 24 des DEGAM-Zukunftspapiers zum Ausdruck kommt.
Die Bundesärztekammer hat ein Wiki-Portal zur Diskussion der MFO eingerichtet - dies ist aber nur für die entsprechenden VertreterInnen der Landesärztekammern zugängig. Die DEGAM als Fachgesellschaft wird vielleicht gehört werden, aber nicht entscheiden dürfen. So sollten wir zum Einen unsere Position versuchen zu vereinheitlichen und zum Anderen taktische Überlegungen anstellen, auf welche Landesärztekammern wir Einfluss nehmen können.
2. Stand der Hospitations-Kampagne - vor einem Jahr in Salzburg haben wir als Sektion Kriterien für hausärztliche Praxis-Hospitationen erarbeitet. Beim Sektionstreffen im März in Kassel haben wir diese Kriterien ausgearbeitet und konkretisiert. Inzwischen ist auf der DEGAM-Homepage eine eigene Seite nur zu diesem Thema gewachsen. In der Ärztezeitung ist ein Artikel erschienen, in der ZfA ist einer im Druck, in Kürze wird einer im "Allgemeinarzt" erscheinen, eine Meldung auf den DEGAM-Seiten im "Hausarzt" werden folgen, und, wenn es genügend KollegInnen gibt, die mitmachen, würde ich mich ans Deutsche Ärzteblatt herantrauen. Wir könnten beim Sektionstreffen Strategien überlegen, wie wir erfolgreich für eine Ausbreitung dieser neuen kollegialen Lernform werben können.
3. Erfahrungsaustausch mit den Tagen der Allgemeinmedizin. Seit dem letzten Sektionstreffen sind Tage der Allgemeinmedizin in Essen, Hamburg und Rostock hinzugekommen. Weitere Lehrstühle sind mit der zunehmenden Repräsentation der Allgemeinmedizin an den Universitäten zu erwarten. Gibt es wichtige Hilfen, die vom einen Standort zum anderen weitergegeben werden können? RefererentInnen-Pool? Vortrags-Sammlung? Gemeinsame Evaluation?
4. Diskussion des DEGAM-Fortbildungs-Labels. Anlässlich der Practica in Bad Orb haben wir ein neues Label für DEGAM-Fortbildungen erarbeitet. Insbesondere die darin enthaltene Forderung nach einer Begrenzung der Zahl der Teilnehmenden stieß auf Kritik und sollte diskutiert werden. Zudem wäre die Frage diskussionswürdig, ob es ausreicht, den Kriterienkatalog allein auf Selbstauskunft hin und ohne weitere externe Qualitätskontrolle beantworten zu können.
5. Das neue DEGAM-Fortbildungs-Label stieß beim Institut für hausärztliche Fortbildung (IhF) des deutschen Hausärzteverbandes nicht gerade auf Gegenliebe. Auch von der Hospitations-Kampagne und vom Kriterienkatalog für allgemeinmedizinische Weiterbilder wollte man nicht viel wissen. Möglicherweise macht die Dynamik in der Arbeit der DEGAM-Sektion Fortbildung Einigen beim IhF Kopfzerbrechen. Wir sollten ein paar Worte zur Zukunft der Kooperation zwischen DEGAM-Sektion Fortbildung und IhF verlieren. Am Rande der Practica wird es zu einem "Spitzentreffen" zwischen Teilen des DEGAM-Präsidiums und des Vorstandes des Deutschen Hausärzteverbandes kommen. Es wäre klug, dort mit einer wohl durchdachten Position aufzulaufen.
6. 20 Jahre hausärztliche Qualitätszirkel in Deutschland – wie geht es weiter? Ist das Modell in die Jahre gekommen? Gibt es Bedarf zur Weiterentwicklung des Konzeptes?
Sie sehen/ihr seht: viele spannende Themen - und ein Haufen Arbeit für die 1,5 Stunden, die wir für unser Sektionstreffen haben. Wenn es Rückfragen gibt, bitte ich, diese während meines Urlaubes an Armin Mainz, meinen Stellvertreter als Sektionssprecher zu richten: dr.mainz@docduo.de
Ansonsten: bis am 20. September in Rostock!
Günther Egidi
DEGAM-Sektionssprecher Fortbildung
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MFO_Version_2012-05-31.pdf