Mehr Prävention wagen!
Prävention hat in Deutschland noch nicht den Stand, den sie haben müsste. Zwar werden insbesondere im GKV-System den Patientinnen und Patienten (z.B. durch Bonusprogramme und DMP) als auch den Ärztinnen und Ärzten (z.B. durch Gesundheitsuntersuchungen und Früherkennungsuntersuchungen) viele Anreize gesetzt, Prävention zu betreiben.
Primärarztpraxen sind aufgrund der oft langjährigen Betreuung und Kenntnis der Patientinnen und Patienten der ideale Ort für Prävention. Ein großer Teil der präventiven Leistungen findet aktuell in der hausärztlichen und kinderärztlichen Praxis statt – von U-Untersuchungen oder Impfungen über Beratungen zu Früherkennungsuntersuchungen oder Aortenaneurysma-Screenings bis hin zu Kontrollen im Rahmen der DMP sowie Beratungsleistungen zu Patientenverfügungen und Pflegebedürftigkeit.
Gleichzeitig wird den Hausärzt:innen durch die hohe Frequenz an Arztbesuchen Zeit für Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention genommen. Die Quartärprävention (Verhinderung von zu viel) scheint insgesamt fast nur im hausärztlichen Setting vorzukommen.
Nicht zuletzt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Vor diesem Hintergrund setzt sich die DEGAM dafür ein, die Prävention in ihren ganz verschiedenen Facetten zu stärken. Gleichzeitig sollte der Politik aber insbesondere auch der Gesellschaft sehr bewusst sein, dass Prävention eine gesellschaftspolitische und auch individuelle Maßnahme ist und sein muss. Große Probleme der Zukunft wie Adipositas, Zigaretten- und Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und gesundheitliche Probleme durch soziale Ungleichheit können nicht ausschließlich in der Hausarztpraxis bewältigt werden.
Weitere Infos finden Sie bei der DEGAM-Sektion Prävention