Erinnerungsprojekt "Das leere Sprechzimmer"

Bild eines leeren Raums zum Projekt Das leere Sprechzimmer

Mit dem „leeren Sprechzimmer“ hat die DEGAM 2020 ein Erinnerungsprojekt ins Leben gerufen, um der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken, die als jüdische Ärztinnen und Ärzte verdrängt, verfolgt und ermordet wurden.

Das "leere Sprechzimmer" hat mehrere Facetten: Als (mobile) Ausstellung reist es im Rahmen des jährlichen DEGAM-Kongresses an verschiedene Standorte. Gleichzeitig widmet sich das Projekt jedes Jahr mit begleitenden wissenschaftlichen Symposien sowie der Erstellung von Video- und Audiomaterial einem anderen inhaltlichen Schwerpunkt.

Bild: TITANFILM / Berlin

Themen-Schwerpunkte des Leeren Sprechzimmers in den vergangenen Jahren

2020: Wie alles begann

Ein leeres Sprechzimmer, verwaiste Räume, keine Untersuchungen, keine Behandlungen, keine Gespräche: Mit dem gleichnamigen Erinnerungsprojekt gedenkt die DEGAM seit 2020 der jüdischen Ärztinnen und Ärzten, die während des Nationalsozialismus aus ihren Praxen gedrängt, schikaniert und getötet wurden.

2021: Themenschwerpunkt neue Audio- und Videoformate

Sechs Kurzfilme erzählen bewegende Geschichten aus einer Zeit, in der jüdische Ärztinnen und Ärzte systematisch aus ihrem Beruf gedrängt wurden – vom Entzug der Kassenzulassung bis hin zu Exil und Tod. Die Filme bieten einen intensiven Einblick in das Schicksal dieser Mediziner und erinnern an das dunkle Kapitel ihrer Verfolgung.

2022: Themenschwerpunkt "Führerschule" in Alt Rehse

2022 hat sich das „leere Sprechzimmer“ mit den Tätern auseinandergesetzt und sich mit der ehemaligen „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“ in Alt Rehse (Mecklenburg-Vorpommern) beschäftigt: Wo und auf welche Weise fand die ideologische Beeinflussung von praktischen Ärztinnen und Ärzten statt?

Bild eines leeren Raums zum Projekt Das leere Sprechzimmer

2023: Themenschwerpunkt "keine Stunde null"!

In einem neuen Filmprojekt im Rahmen des Erinnerungsprojektes wurde der Holocaust aus der Perspektive transgenerationaler Erfahrungen beleuchtet. Im Zentrum standen Aspekte der Gegenwart, die die klassische Erinnerungsarbeit erweitern und den Blick auf den Gegenwart lenken.

2024: Themenschwerpunkt biografische Spurensuche

2024 lag der Schwerpunkt auf der Zusammenarbeit mit Medizinstudierenden, die sich im Rahmen des Wahlfachs „Reflective Practitioner“ intensiv mit Opfern und Tätern auseinandergesetzt haben, die in Würzburg gelebt und gearbeitet haben.